Im Gehörlosenzentrum in Karlsruhe wird ein neues Familienzentrum aufgebaut


Im Gehörlosenzentrum in Karlsruhe wird ein neues Familienzentrum aufgebaut, zurzeit ist es noch eine Baustelle. Seit November 2013 arbeitet Petra Hüttebräucker als Familienpädagogin im Familienzentrum im Gehörlosenzentrum Karlsruhe. Sie ist hörend mit Gebärdensprachkompetenz. Für hörgeschädigte Eltern ist dies ideal bei Beratungen, Vorträgen und Angeboten zum Thema Familie. Petra Hüttebräucker sammelt Bücher und Spielzeug für hörgeschädigte Menschen im Familienzentrum, noch ist die Sammlung im Aufbau. Sie ist auch dankbar für Informationen jeder Art, welche hörbehinderte Menschen betreffen. Vor ihrer Anstellung im Familienzentrum war sie beim Integrationsfachdienst für Hörgeschädigte gewesen und hat auch eine Ausbildung zur Gebärdensprachdolmetscherin erfolgreich abgeschlossen.
Ich selbst bin Mitglied im Gehörlosensportverein in Karlsruhe und bin auch in der Abteilung „Familientreff“ aktiv. Auch in der Selbsthilfegruppe von Andreas Frucht ECIK – Hörgeschädigte Eltern mit CI-Kindern – bin ich durch meine beiden mit CI versorgten Söhne aktiv.
Die Selbsthilfegruppe konnte durch ihre Unterstützung der CI-SHG 27 Bücher „CI für Kinder“ anschaffen. Dieses Büchlein enthält sehr verständliche Informationen für gehörlose und schwerhörige Eltern über das Cochlea Implantat. Hörgeschädigte Eltern, die unsicher sind und tausend Fragen haben, wenn sie sich ein CI für ihr Kind überlegen, erhalten in einfacher Sprache das Cochlea Implantat erklärt. Die Bücher sind auch in türkischer und russischer Sprache vorhanden und liegen im Familienzentrum bereit.
Vier Gehörlose und drei Hörende haben dieses Buch geschrieben. Die Gehörlosen sind Eltern von CI-Kindern, sie haben viel Erfahrung gesammelt. Die Hörenden arbeiten oft mit Schwerhörigen, Gehörlosen, Ertaubten und CI-Trägern. Sie kennen die Fragen von Eltern über das CI.
Im Buch wird auch über die Gebärdensprache geschrieben. Oft wurde die Frage gestellt: CI und Gebärdensprache? Die Antwort lautet: Ja. Die Gebärdensprache ist die Muttersprache des hörbehinderten Kindes. Auch wenn das CI-Kind später perfekt hört, ist und bleibt dieses Kind hörbehindert. Das CI ermöglicht dem Kind das Erlernen der Lautsprache. Das Kind kann die Lautsprache von den Hörenden lernen. Die Gebärdensprache ermöglicht dem Kind die Bildung und die Kommunikation mit dem anderen, wenn ein CI defekt ist oder beim Schwimmen. Es bestätigt sich auch hier, dass es von großem Vorteil ist, mehreren Sprachen zu sprechen.
Katrin Kovac