Januar 2013

CI-Kinder gehörloser Eltern -

Ergebnisse eines Forschungprojekts

2011 und 2012 haben 2 Mitarbeiterinnen der Ludwig-Maximilian Universität München (LMU), Frau Busch und Frau Dumanski uns, mehrere gehörlose Eltern mit CI-Kind, für ihr Forschungsprojekt befragt.
LMU suchte Antworten auf die Frage: "Gebrauchen CI versorgte Kinder gehörloser Eltern, bzw. hochgradig hörgeschädigter Eltern, Laut-und Gebärdensprache gleichermaßen?"
Zur Abschlusspräsentation, am 30.Januar 2013 in München, war ich eingeladen und möchte darüber berichten:
Neben Abordnungen vom Sozial-und Kultusministerium, Professoren, Lehrern und CI-Ärzten, waren auch 6 gehörlose Eltern eingeladen. Diesen standen für die gesamte Zeit Gehörlosendolmetscher zur Verfügung.
Frau Prof. Dr. habil. Anette Leonhardt, Frau Busch und Frau Dumanski erläuterten ihr Forschungsprogramm, die Familiensituation gehörloser Eltern mit CI-Kindern, Wortschatzentwicklung der CI-Kinder in Lautsprache und Gebärdensprache.

Die Vortragenden sind im Lehrstuhl für Gehörlosen- und Schwerhörigenpädagogik tätig und haben von 2010 bis 2012 neun gehörlose bzw. hochgradig hörgeschädigte Familien mit CI versorgten Kindern landesweit besucht, um mögliche Veränderungen innerhalb des Familienlebens nach der Cochlear Implantation zu erforschen.

Es wurden Familiensystemtests und qualitativ hochstandardisierte Interviews geführt. Dazu wurden die Ergebnisse der Wortschatzentwicklung in der Laut-und Gebärdensprache gesammelt.

Außerdem ergab das Forschungsergebnis, dass mehrheitlich gehörlose Eltern -ohne Einfluss durch hörende Familienmitglieder- selbst entscheiden ob ihr Kind CI bekommt.

Die Eltern sind stark daran interessiert, dass ihre CI-Kinder sowohl lautsprachlichen als auch gebärdensprachlichen Input bekommen. Kinder kommunizieren personen- und situationsangemessen. Die Beziehung zu einem vorhandenen hörenden Geschwisterteil wird deutlich verbessert. In der Zeit der Umstellung ist es für das "CI-Kind" wichtig, teils in der "hörenden wie auch der gehörlosen Welt" zu leben.

Allgemein wünschen sich die gehörlosen Eltern eine bessere Zukunft, mit freier Berufswahl, für ihre CI-Kinder.

Außerdem hoffen sie, dass Ärzte sich besser mit der Problematik der Gehörlosigkeit befassen und hörende Eltern auch die Gebärdensprache lernen. Im Umgang mit Hörenden wünschen sie sich die Akzeptanz und gegenseitigen Respekt zum Thema Gehörlosen bzw. Gebärden. Die Medien könnten da ohne großen Aufwand den Anfang machen!!

 

Fazit des Forschungsergebnisses ist, dass CI-Kinder gut in beiden Sprachsystemen, also in Laut- und Gebärdensprache, kommunizieren können und damit sehr gut zurecht kommen.